Brainstorming Methoden helfen uns dabei mit verschiedenen Methoden strukturiert Ideen zu generieren. Neben dem allseits bekanten Einzel-Brainstorming, gibt es noch zahlreiche weitere Brainstorming Methoden, die uns einen Kreativitätsschub geben können.

„Für die Qualität der Ideen gilt hier zunächst: Masse statt Klasse“ 

Um beim Brainstorming nicht das eigentliche Problem aus den Augen zu verlieren, für das eine Idee zur Lösung gefunden werden soll, empfiehlt es sich mit Struktur an die Sache ranzugehen. Hierzu bietet das weite Spektrum an Brainstorming Methoden für jeden Geschmack und jede Gruppenzusammensetzung das richtige Ideengenerierungstool. Auch im Design Thinking Prozess lässt sich das Brainstorming sinnvoll zur Ideengenerierung einsetzen.

Wie finde ich Ideen zur Lösung eines Problems?

Beim Brainstorming geht es darum, möglichst viele Ideen zu generieren. Die Qualität der Ideen ist, wie bereits erwähnt, erst einmal nebensächlich. Richtig gute oder neue Ideen zu entwickeln braucht vor allem Zeit, denn zu Beginn fallen uns immer erst die offensichtlichsten Lösungsansätze ein. Nicht immer ist die naheliegendste Idee die Richtige, um eine effektive Problemlösung zu bieten. Erst im weiteren Verlauf des Brainstormings kommen wir auf neue, innovative Ideen.

Hier ist die Vorbereitung der Brainstorming Session essenziell für den Erfolg des Brainstormings. Dabei sollte man sich folgende Fragen stellen:

  • Wie viele Teilnehmer*innen soll die Brainstorming Session haben?

  • Welche Expertisen bringen die Teilnehmer*innen der Session mit?

  • Ist allen Teilnehmer*innen der Brainstorming Session das Problem oder die Thematik bekannt für die die Lösungen gefunden werden sollen?

  • Sind alle benötigten Materialien oder ein passender Raum vorhanden, um die Session durchzuführen?

  • Welcher zeitliche Rahmen ist vorgesehen?

Eine Brainstorming Session mit einem möglichst diversen Team kann zu kreativeren eventuell sogar bereits optimierten Ideen führen, da jedes Teammitglied durch die individuellen Expertisen einen anderen Blickwinkel mitbringt. Tendenziell braucht man nicht viel an Materialien, um ein Brainstorming durchzuführen. Allerdings gibt es Methoden, bei denen man nicht gänzlich ohne Zusatzmaterial auskommt. Vor Start der Session sollte sich der/die Moderator*in des Brainstormings also Gedanken über die Durchführbarkeit und die benötigten Materialien machen.

Welche Regeln gibt es beim Brainstorming?

Brainstorming ist wie ein Kickstarter für die Ideenentwicklung. Die Grundessenz von Brainstorming orientiert sich an Regeln, welche freies Assoziieren fördert und Blockaden im Team verhindert.

1. Keine Kritik

Kritik ist nicht erlaubt. Auch keine nonverbale Kritik, wie beispielsweise durch das Augenrollen. Kritik behindert die Freiheit der Gedanken und somit die Ideengenerierung. Das Brainstorming kommt also nicht in Gang. Hilfreich ist es statt „Ja, aber…“ zu sagen, Ideen mit „Ja, und…“ zu kommentieren und eigene Ideen mit den Ideen anderer zu kombinieren.

2. Viele Ideen gewinnen

Je mehr Ideen das Team bei der Brainstorming Session generiert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine passende innovative Idee dabei ist. Entweder stellt diese Idee dann die Lösung des Problems oder der Herausforderung dar oder sie dient als Grundlage für die Anwendung weitere Kreativitätstechniken mit der dann eine maßgeschneiderte Problemlösung gefunden wird.

3. Auf Ideen aufbauen

Voraussetzung hierfür ist, dass sich die Teammitglieder nicht angegriffen fühlen, wenn ihre Ursprungs-Idee verformt wird. Gute Ideen entstehen im Zusammenspiel verschiedener Sichtweisen. Das eigene Ego sollte hier keine Rolle spielen, denn es ist grundsätzlich egal, wer im Team die Lösung findet. Durch das Brainstorming mit anderen wird jede*r Teilnehmer*in beeinflusst. Keine der generierten Ideen entsteht daher vollkommen autonom.

4. Ideen visualisieren

Bilder inspirieren. Daher ist es empfehlenswert die gewonnenen Ideen auf Post-Its, Flip Charts oder einem Whiteboard festzuhalten, sodass alle Teilnehmer*innen der Brainstorming Session die Ideen vor Augen haben.

Ideen generieren mit Brainstorming Methoden

Wenn die Session vorbereitet ist, ist es an der Zeit sich Gedanken über die Art des Brainstormings und die Brainstorming Methoden zu machen.

Negatives Brainstorming

Ist das Team noch nicht so vertraut mit dem Problem für dessen Problemlösung Ideen generiert werden sollen, so könnte ein Einstieg mit dem negativen Brainstorming erfolgen.

Hierbei sammelt das Team Ideen, die das Problem primär nicht lösen, sondern eventuell sogar verschlimmern können. Durch diesen vorgenommenen Perspektivenwechsel kann sich der Blick für tatsächliche Ideen öffnen.  Mögliche „Schwachstellen“ des Problems können so identifiziert werden und somit Ansätze einer Problemlösung identifiziert werden. Sobald das Team einige Anti-Ideen gesammelt hat, werden diese dann umgekehrt, um tatsächliche, relevante Ideen zu finden.

Futuristische Ideen entwickeln

Um möglichst innovative oder gar futuristische Ideen zu entwickeln empfiehlt sich die Brainstorming Methode „2050“ (oder ein anderes frei gewähltes Jahr der Zukunft).

Der/die Leiter*in der Brainstorming Session stellt den Teilnehmer*innen einfach folgende Aufgabe: „Stellt euch vor, wir wären im Jahr 2050. Wie würden wir das Problem dann lösen?“ Der Grundgedanke hinter dieser Methode ist es, die Grenzen der Umsetzbarkeit erstmal außer Acht zu lassen – so als würde man davon ausgehen, dass die vorgeschlagene Lösung im Jahr 2050 umsetzbar wäre. Dadurch sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und im Idealfall lassen sich später mit Hilfe anderer Methoden realistische Ansätze finden mit denen die erstmals zu futuristisch erscheinender Idee, final umgesetzt werden kann.

Ideeninspiration aus der Perspektive anderer schöpfen

Für die Entwicklung neuer Ideen hilft es, sich in andere Personen hineinzuversetzen. Das schafft einen Perspektivenwechsel und hilft uns dabei, frei von Grenzen denken zu können.

Ähnlich kann man sich für einen Perspektivenwechsel und Offenheit im Brainstorming fragen Was würde ich tun, wenn ich XY wäre?“. Hier lassen sich alle möglichen Persönlichkeiten einsetzen, von Steve Jobs, über Elon Musk bis hin zu Gandhi – somit sind auch hier der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mit dieser Methode versetzen sich die Teilnehmer*innen in die jeweilige Person und versuchen das Problem aus deren Perspektive zu betrachten und so vielseitigere Ideen zu generieren.

Welche weitere Brainstorming Methoden zur Ideenfindung gibt es?

In erster Linie handelt es sich bei Brainstorming Methoden um Kreativitätstechniken, die uns bereits aus dem Bereich des Design Thinkings bekannt sind. Daher wird Brainstorming gesellschaftlich oftmals als Synonym für die Phase des Ideensammelns im Innovationsprozess genutzt. Je nach Aufwand, den man betreiben möchte, gibt es verschieden intensive Methoden, mit denen man Ideen sammeln kann.

Im Grunde genommen lassen sich die Methoden in zwei Kategorien einordnen, die Methoden, mit denen man Ideen generiert (Ideenfindung) und die Methoden mit denen man Ideen bewertet (Ideenbewertung).

Dauer der Session (30-45 Min)

Dauer der Session (30-60 Min)

Auch die Ausgangslage und die Teamzusammensetzung sollte bei der passenden Methode zur Generierung von Ideen Berücksichtigung finden. Daher ist es manchmal sogar hilfreich verschieden intensive Methoden aus beiden Kategorien zu kombinieren, um den kreativen Schöpfungsprozess zu unterstützen und möglichst viable Ideen zu generieren.

Zu den intensiveren Methoden gehören die 6-3-5 Methode (Ideenfindung), die 6 Denkhüte nach Edward de Bono (Ideenfindung & Bewertung) oder die Walt Disney Methode (Bewertung) die bei der Ideenfindung und der anschließenden Bewertung der Ideen helfen können.

Lassen sich Brainstorming Methoden auch digital umsetzen?

Die Antwort ist knapp und simpel. Brainstorming kann auch auf digitalem Wege und in virtuellen Teams agiler Organisationen funktionieren. Es gibt eine Vielzahl von Tools, die dazu geeignet sind. Das Whiteboard von Microsoft aber auch die digitalen Lösungen anderer Anbieter lassen sich ohne Probleme interaktiv mit mehreren Teammitgliedern nutzen. Unsere Lieblingstools, die wir bei nativDigital nutzen, sowie Tipps und Tricks zum Thema Remote Work findet ihr übrigens in unserem Remote Guide.