Das Feedback Grid hilft uns in der Testphase im Design Thinking Prozess wichtiges Feedback der Nutzer*innen zu unserem Prototyp einzusammeln. Die Methode eignet sich insbesondere in frühen Prototyp Phasen und ermöglicht den Tester*innen eine einfache, aber strukturierte Art Feedback zu geben.
In der Testphase geht es grundsätzlich darum, die in den vorherigen Schritten entwickelten Prototypen von Nutzer*innen testen zu lassen und Feedback einzusammeln. Da der Prototyp iterativ weiterentwickelt wird, ist diese Phase essentiell, um ein Produkt zu entwickeln, das wirklich die Bedürfnisse der Kund*innen erfüllt.
Wie sieht ein Feedback Grid aus?
Die Feedback Matrix besteht aus 4 Feldern, die natürlich individuell angepasst werden können. Unser Vorschlag enthält folgende Bereiche:
- Mir gefällt: Diese Dinge mag ich besonders gerne
- Ich wünsche mir: Diese Dinge würde ich mir anders wünschen
- Ich frage mich: Diese Fragen haben sich aus meinem Testing ergeben
- Meine Ideen: Diese Ideen habe ich für den Prototyp

Wie nutze ich das Feedback Grid?
Die Feedback Matrix dient zur Dokumentation von Feedback während des Testings. Druckt dazu die Vorlage aus oder malt ein Feedback Grid auf ein Flipchart. Natürlich könnt ihr auch digital dokumentieren.
Idealerweise führt ihr die Test-Runde zu zweit mit einer kleinen Gruppe oder einzelnen Personen durch. Eine*r von euch präsentiert den Prototyp und interviewt die Teilnehmer*innen. Die Teilnehmer können den Prototyp nach der initialen Präsentation natürlich auch selbst testen. Die zweite Person dokumentiert alles Gesagte auf dem Feedback Grid, notiert O-Töne und fragt auch bei Bedarf noch einmal nach. Hier hilft z.B. die Methode 5X Warum, um auf den Kern der Aussage und Wahrnehmung zu kommen. Dokumentiert außerdem Emotionen, erste Reaktionen und sonstige Beobachtungen, die ihr bezüglich des Umgangs der Tester*innen mit dem Prototyp macht.
Führt mehrere Test-Runden mit unterschiedlichen Personen durch, damit ihr wirklich valide Schlüsse aus dem Testing ziehen könnt.
Neben dem Format der Testing-Interviews, könnt ihr die Tester*innen natürlich auch eigenständig testen lassen. Händigt ihnen in diesem Fall die Vorlage mit dem Feedback Grid aus, sodass sie ihre ersten Eindrücke selbst dokumentieren können.
Macht es euren Tester*innen so einfach wie möglich Feedback zu geben und entscheidet euch entsprechend für den passenden Ablauf.
Was machen mit dem Feedback?
Im Anschluss an eure Testing-Runden sammelt ihr alle Feedback-Grids und arbeitet diese auf. Welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede gibt es aus den unterschiedlichen Testgruppen? Können Aspekte geclustert oder in Verbindung gesetzt werden? Die Erkenntnisse dienen euch dann für die Weiterentwicklung des Prototyps.
Unsere Tipps
Das Testing ist keine Verkaufsshow! Natürlich müsst ihr den Prototyp vorstellen und erklären, aber das Ziel ist nicht, ihn den Teilnehmer*innen möglichst schmackhaft zu machen. Vielmehr wollt ihr ehrliches Feedback und authentische Reaktionen auf eure Entwicklung einfangen. Lasst den Teilnehmern also Raum, um ihre Einschätzungen zu äußern. Wenn die Teilnehmer*innen das Gefühl haben, dass ihr selbst von eurem Prototyp überzeugt seid, haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Teilnehmer*innen sich weniger trauen ehrliches Feedback zu geben.
Das Feedback Grid lässt sich nicht nur im Testing anwenden, sondern auch in anderen Phasen des Design Thinking, z.B. zur Dokumentation von Interviews mit Nutzer*innen in der Phase „Problem verstehen“.
Ebenso kann das Format im Projektteam im Rahmen einer Retrospektive eingesetzt werden. Ihr erkennt vielleicht eine Parallele zur Starfish oder 4L Methode. Ein Feedback Grid ist vielleicht eine willkommene Abwechslung.