Unter Kreativmethoden oder Kreativitätstechniken versteht man Methoden und Vorgehensweisen, die gezielt Kreativität fördern. Kreativität soll dabei meist eingesetzt werden, um neuartige Ideen zu erzeugen und Lösungen für Probleme zu entwickeln. Kreativitätstechniken können einzelne Methoden, wie z.B. Brainstorming oder komplexere Vorgehensmodelle wie der Design Thinking Prozess und der Design Sprint sein.
Was ist eigentlich Kreativität?
Kreativität ist zwar viel erforscht, trotzdem komplex. Es gibt keine einheitliche Definition darüber, was Kreativität überhaupt ist. Je nach Kontext kann der Begriff unterschiedlich interpretiert bzw. definiert werden. Oft assoziieren wir Kreativität mit Kunst oder Musik. Sie ist aber viel mehr als Bilder malen oder Lieder komponieren. Kreativität brauchen und nutzen wir in allen Feldern des Lebens.
Auf eine simple Definition heruntergebrochen ist: Kreativität ein Prozess, in dem etwas Neues geschaffen wird. Das kann ein Kunstwerk sein, aber auch ein neuer Gedanke zu einer Fragestellung.
Kreativität ist eine Fähigkeit. Menschen, die allgemeinhin als kreativ gelten, denken auf eine bestimmte Art, die den kreativen Prozess erleichtert. Ihre Ideen gehen über das offensichtliche hinaus. Sie kombinieren bekanntes zu Neuem und bringen so kreative Lösungen hervor.
Der kreative Prozess (nach Wallas)
Der kreative Prozess wird in der Wissenschaft meist mit Phasenmodellen beschrieben. Eines der bekanntesten Modelle und die Grundlage für viele weitere Modelle sind die 4 Phasen der Kreativität nach Graham Wallas (“The art of thought” 1926). Den kreativen Prozess beschreibt er wie folgt:
Beispiele für Kreativitätstechniken
Um diesen kreativen Prozess zu fördern können wir Kreativitätstechniken anwenden. Diese unterstützen gezielt in den einzelnen Phasen und helfen uns dabei, den Prozess zu beschleunigen und mehr Ideen zu produzieren. Dabei können wir zwischen 3 Arten von Methoden unterscheiden – intuitiven, diskursiven oder Methoden, die eine Kombination aus beidem sind.
Intuitive Methoden
Bei diesen Methoden geht es um Ideengenerierung durch Assoziation. Ausgehend von ersten Impulsen werden immer mehr und weitere Ideen generiert. Es entsteht ein sehr hoher Output. Der Fokus liegt hier auf Quantität statt Qualität. Beispiele für intuitive Methoden sind:
- Mindmapping
- 6-3-5 Methode
- Brainstorming
- Heiße Kartoffel
- Negatives Brainstorming
Diskursive Methoden
Im Vergleich zu den intuitiven Methoden, gehen wir bei diskursiven Methoden deutlich analytischer und strategischer vor. Es geht darum, das Problem in all seinen Bestandteilen zu analysieren und Schritt für Schritt eine Lösung zu erarbeiten. Das Problem wird beispielsweise in Teilprobleme zerlegt und es werden zunächst Lösungen für die jeweiligen Teile gesucht. Durch dieses Vorgehen bringen die diskursiven Methoden deutlich weniger Ideen hervor. Die Ergebnisse sind jedoch sehr durchdacht und rational. Beispiele sind:
Kombimethoden
Wie der Name schon sagt, werden dabei intuitive und diskursive Elemente in einer Methode verbunden. Beispiele dafür sind:
Kann man Kreativität lernen?
Die Wissenschaft tut sich schwer damit nachzuweisen, dass Kreativität erlernt werden kann. Unserer Erfahrung nach können wir jedoch sagen, dass Kreativitätstechniken in jedem Fall dabei helfen, Kreativität in der Ideenfindung zu fördern. Das funktioniert allerdings oft nicht beim ersten Mal und erfordert etwas Übung und Erfahrung.
Für eine weniger kreative Person ist es eine echte Herausforderung die Grenzen bekannter Denkmuster zu durchbrechen und in einen kreativen Fluss zu kommen. In vielen Fällen hilft es, wenn in einer Gruppe kreative Menschen dabei sind, an denen sich die anderen orientieren können. So erfahren weniger kreative Menschen, z.B. in der interaktiven Atmosphäre eines Design Sprint hautnah, welche alternativen Gedanken und Ideen kreative Gruppenmitglieder haben. Gemeinsam können diese Ideen dann weiterentwickelt werden.
Tipps für Kreativsessions
Um Kreativität in Workshops zu fördern, möchten wir neben den Methoden noch ein paar grundsätzliche Tipps mit euch teilen:
Auch wenn Kreativität vielleicht nicht gelernt werden kann, sind wir dennoch überzeugt, dass mit der Hilfe von Kreativitätstechniken, Methoden und ein paar kleinen Tricks jede*r in der Lage ist neue Ideen zu entwickeln.