Das Lean Canvas ist eine Methode, mit der ihr eure Ideen für Produkte oder Geschäftsmodelle schnell und übersichtlich darstellen könnt, bevor ihr zu viel Zeit, Geld und vor allem Energie investiert und einen aufwändigen Business Plan erstellt. Das Lean Canvas beschreibt in einem Onepager alle wichtigen Faktoren, die ihr für eure Bewertung braucht.

Woher kommt das Lean Canvas?

Das Lean Canvas wurde von Ash Maurya entwickelt. Er ist CEO von Leanstack, Experte für Lean-Methoden und hat bereits einige Unternehmen gegründet. Maurya entwickelte auf Basis des Business Model Canvas von Alexander Osterwalder das Lean Canvas. Das Business Model Canvas fokussiert sich stark auf bereits bestehende Geschäftsmodelle und weniger auf Start Ups oder junge Unternehmen. Für diese Zielgruppe wollte Maurya nun ein Tool entwickelt, das dabei hilft, die Geschäftsidee in einem möglichst frühen Stadium übersichtlich abzubilden.

Wie hilft euch das Lean Canvas?

Mit dem Lean Canvas könnt ihr, ähnlich wie der Ansatz von Lean Start Up, früh herausfinden, ob eure Idee für ein Geschäftsmodell oder ein Produkt erfolgreich werden kann. Dabei stellt ihr eure Geschäftsidee möglichst komprimiert auf einer Seite dar. Dabei spielt euer Umfeld eine untergeordnete Rolle. Es ist egal, ob ihr in einem Start Up, einem mittelständischen Unternehmen oder einem Konzern arbeitet. Hauptsache ihr arbeitet an einer neuen Idee, einem neuen Produkt oder an neuen Geschäftsmodell.

Das Canvas ermöglicht euch laut Maurya in weniger als 20 Minuten euer Geschäftsmodell auf den Punkt zu bringen, ohne einen langen und aufwendigen Business Plan zu schreiben. Wir finden, dass euch das Lean Canvas zwingt mit den wesentlichen Faktoren auseinander zu setzen: Was ist das Problem? Wer hat das Problem? Wie erkennt ihr, ob ihr das Problem erfolgreich gelöst habt? Und das könnt ihr machen, bevor ihr viel Geld und Zeit investiert, einen Business Plan schreibt oder viel Geld in ein erstes Produkt investiert.

Wie ist das Lean Canvas aufgebaut?

Das Lean Canvas besteht aus 9 Feldern, die wir euch im Einzelnen erklären. Wir nutzen zur Erklärung FreeNow als Beispiel. FreeNow bietet über eine App verschiedene Fahrservices, wie Taxi, e-Scooter oder e-Roller an.

Warum wir das Lean Canvas gut finden

Das Lean Canvas lenkt unseren Blick, im Vergleich zum Business Model Canvas, auf das Problem. Ähnlich wie im Design Thinking, basieren die Produktlösungen auf einem echten Problem, das gelöst wird. Die meisten Unternehmen scheitern mit ihrer Idee, weil Kund*innen ihre Lösung nicht kaufen wollen. Der Grund dafür ist oft, dass entweder das Problem nicht wirklich existiert oder nicht dringend genug ist. Manchmal kan es auch sein, dass Kund*innen nicht verstehen, dass das angebotene Produkt ihr Problem wirklich löst.

Neben dem Problemfokus lenkt das Lean Canvas den Blick außerdem sehr früh auf das Thema Kennzahlen. Im Business Model Canvas geht es hier stärker um Schlüsselfaktoren, die helfen, die Lösung umzusetzen. Durch die Kennzahlen, die ihr euch setzt, könnt ihr in einem sehr frühen Stadium herausfinden, ob ihr eine gute Lösung gefunden habt.

Unsere Tipps an euch

Das Lean Canvas bietet eine sehr gute Struktur. Wir finden es s besonders gut, um eure Idee strukturiert zusammenzufassen. Wir empfehlen euch aber auch, dass ihr eure Zusammenfassung vorher validiert. Das bedeutet, dass ihr nicht aus dem Bauch heraus das Lean Canvas ausfüllt, sondern vorher Thesen aufstellt und Belege für diese findet. Dazu könnt ihr entweder den Design Thinking Prozess nutzen oder mit dem Lean Start Up Ansatz arbeiten. Erst wenn ihr euch Zeit genommen habt, euer Problem zu verstehen und zu validieren, eure Kund*innen kennengelernt habt und eure Lösung getestet habt, empfehlen wir euch die nächsten Schritte zu planen. Ihr könnt das Lean Canvas als Plan verstehen, bei dem ihr die einzelnen Felder abarbeitet und diese durch methodische Hilfe der Design Thiking Methoden validiert. Die Ergebnisse könnt ihr dann anschließend in die einzelnen Felder eintragen. Dann ist das Lean Canvas ein tolles Kommunikationsmittel, um andere von eurer Idee zu überzeugen.