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Jede Scrum Retrospektive sollte einen offiziellen Abschluss finden. Auch diesen Abschnitt des Meetings kann man mit einigen Methoden gestalten.

“Das Ziel des Abschlusses ist es, die Retrospektive selbst zu reflektieren.”

Was war gut an diesem Meeting? Was sollte beim nächsten Mal anders sein? Mit welchem Gefühl verlasse ich dieses Meeting?  Der/die Moderator*in kann so die Scrum Retrospektive klar abschließen und bekommt außerdem Feedback für die Vorbereitung der nächsten. So entwickeln sich nicht nur die Sprints immer weiter, sondern auch die Retrospektive selbst als Meeting wird immer weiter angepasst.

Kurz & Knapp ist die Devise

Für den Abschluss einer Scrum Retrospektive bietet es sich an, eher kurze und knappe Methoden zu verwenden, um das Meeting nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Die Teilnehmer*innen haben bis hierhin schon intensiv mitgearbeitet und mit Methoden, wie z.B. FEUG den Einstieg in die Scrum Retro gestaltet, mit der Methode Mad Sad Glad Informationen über den Sprint gesammelt, 5x Warum gefragt, um die Informationen genauer zu analysieren, und z.B. mit Hilfe der Starfish Methode Maßnahmen für den nächsten Sprint festgelegt. Jetzt sehnen sich vermutlich nach dem Ende des Termins.

Diese 5 Methoden sind unsere Favoriten für den Abschluss der Scrum Retrospektive:

Worum geht es?
Bei dieser Methode wählt jede*r Teilnehmer*in der Retrospektive ein Gif oder ein Meme aus, welches für sie diese Retrospektive am besten beschreibt.

Was brauche ich?
Dazu benötigen alle Teilnehmer*innen entweder ein Smartphone oder einen Laptop. Wir nutzen für die Suche des passenden Gifs gerne die Seite https://giphy.com/.

Wie funktioniert die Methode?
Der/die Moderator*in gibt dem Team 2 Minuten Zeit für die Auswahl. Im Anschluss präsentieren die Teilnehmer*innen nacheinander ihre Gifs und kommentieren oder erläutern dies bei Bedarf in 1-2 Sätzen. Erfahrungsgemäß lockern die Gifs zum Abschluss noch einmal die Stimmung, sodass alle mit einem positiven Gefühl das Meeting verlassen.

Worum geht es?
Um die Stimmung nach der Scrum Retro auf einen Blick einzufangen, bietet sich ein Retro Barometer an. So entsteht ein guter Überblick über die Team-Wahrnehmung der Retrospektive.

Was brauche ich?
Der/die Moderator*in klebt eine Skala an die Wand. Diese kann z.B. aus Zahlen oder Smileys bestehen.

Wie funktioniert die Methode?
Jede*r Teilnehmer*in bewertet die Retrospektive, indem sie ein Post-It an die entsprechende Stelle der Skala klebt. Wer möchte, kann auch einen kurzen Kommentar darauf schreiben. Nacheinander werden die Post-Its angeklebt und bei Bedarf kurz kommentiert.

Worum geht es?
Die Methode ist eine gute Möglichkeit, um einen Überblick über die Zufriedenheit der Teilnehmer*innen mit einzelnen Aspekten der Scrum Retro zu bekommen.

Was brauche ich?
Der/die Moderator*in bereitet Flipcharts mit Zielscheiben vor. Jedes Flipchart trägt als Überschrift einen Aspekt, zu dem die Teilnehmer*innen ihre Einschätzung abgeben sollen, z.B.:

  • Die Retrospektive hat meine Erwartungen erfüllt
  • Wir haben alle Punkte diskutiert, die mir wichtig waren
  • Ich konnte offen und ehrlich sprechen
  • Ich freue mich auf die nächste Iteration

Außerdem erhält jede*r Teilnehmer*in Klebepunkte.

Wie funktioniert die Methode?
Der/die Moderator*in stellt die Flipcharts vor. Die Teilnehmer*innen erhalten pro Flipchart einen Klebepunkt, mit dem sie ihre Einschätzung auf der Zielscheibe darstellen. Das Team bekommt ca. 5 Minuten Zeit, um die Punkte anzubringen – der Mittelpunkt bedeutet „trifft voll und ganz zu“. Für „trifft ganz und gar nicht zu“ können die Teilnehmer den Punkt außerhalb der Zielscheibe aufkleben.

Worum geht es?
Die Teilnehmer*innen formulieren jeweils einen Punkt, der ihnen in der Retrospektive gefallen hat und einen anderen, den sie gerne ändern möchten. Der/die Moderator*in erhält so ein schnelles und knappes Feedback.

Was brauche ich?
Der/die Moderator*in bereitet vorab ein Flipchart mit 2 Spalten vor – eine mit „+“ und eine andere mit „∆“. Außerdem erhält jede*r Teilnehmer*in 2 Post-Its.

Wie funktioniert die Methode?
Der/die Moderator*in erklärt kurz die beiden Kategorien und fordert die Teilnehmer*innen auf, einen Aspekt je pro Kategorie zu notieren. Dafür hat das Team ca. 5 Minuten Zeit. Im Anschluss kleben alle ihre Zettel in die jeweilige Kategorie und erklären diese bei Bedarf kurz.

Worum geht es?
Jede*r Teilnehmer*in gibt in 2-3 Sätzen ein kurzes Feedback zur Retrospektive. Dabei geht es um eine persönliche Einschätzung. Wie habe ich die heutige Retrospektive empfunden? Wie viel Mehrwert hat sie mir gebracht? Was war eine Erkenntnis? Wie fühle ich mich danach?

Was brauche ich?
Um den Abschluss kurz zu halten, ist es sinnvoll allen Teilnehmer*innen eine feste Dauer in Minuten zu geben. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, dafür eine Sanduhr zu verwenden. Alternativ kann man auch einen Timer setzen.

Wie funktioniert die Methode?
Das Team setzt oder stellt sich idealerweise im Kreis, sodass sich jeder sehen kann. Der/die Moderator*in bittet die Teilnehmer*innen um Feedback und gibt vor, wie lange jeder dafür Zeit hat. Die Teilnehmer*innen fassen ihre Eindrücke zur heutigen Scrum Retro kurz zusammen.

Die Scrum Retrospektive kontinuierlich verbessern

Damit ist die Scrum Retrospektive abgeschlossen. Das Team hat intensiv an der Aufarbeitung der vergangenen Iteration gearbeitet und nimmt wichtige Erkenntnisse für den kommenden Sprint mit. Durch einen moderierten Abschluss der Retrospektive und Nutzung einer der kurzen Methoden bekommt der/die Moderator*in ebenfalls Feedback und kann dies für die nächste Retro mitnehmen.

Auch für alle weiteren Phasen der Retrospektive findest du bei uns hilfreiche Methoden: