10 Gründe

Unsere Welt verändert sich immer schneller und tiefgreifender, das Phänomen wird auch unter dem Begriff VUCA Welt zusammegefasst. Agile Strukturen und Vorgehensweisen sind dafür gemacht, schnell und flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Durch iterative Vorgehensweisen könnt ihr regelmäßig reflektieren und überprüfen – seid ihr noch auf dem richtigen Kurs? Lautet die Antwort „Nein“ könnt ihr spontan reagieren und die Fahrtrichtung anpassen. Somit wird weniger Zeit auf penible Planung verschwendet die in dieser starren Form sowieso nicht eingehalten werden kann. Stattdessen bleibt man wachsam und neugierig und arbeitet auf das beste und bedürfnisgerechte Ergebnis hin. Veränderungen machen dabei keine Angst, sondern sind natürlicher Teil des Prozesses.

Eine agile Organisation stellt die Kund*innen und ihre Bedürfnisse in den Fokus. Idealerweise arbeitet ihr stets „am/an der Kund*in“, holt Feedback ein, reflektiert gemeinsam und passt das Vorgehen entsprechend an. Sollte ein*e Kund*in ihre Meinung oder Anforderungen zu dem zu entwickelnden Produkt im Verlauf eines Projektes ändern, ist ein agiles Unternehmen schnell im Bilde und kann durch iterative Prozesse flexibel reagieren. Die Kund*innen fühlen sich verstanden und erhalten mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Ergebnis, das ihren Erwartungen entspricht. Die Kund*innenzufriedenheit in agilen Organisationen ist somit hoch. Agile Methoden wie Scrum oder auch Design Thinking stellen diese Kundenzentrierung als Prämisse in den Mittelpunkt.

Eine agile und iterative Arbeitsweise bedeutet, dass kontinuierlich Kund*innenfeedback eingeholt wird. Durch den kontinuierlichen Austausch und den regelmäßigen Abgleich von Erwartungen und Produkten könnt ihr die Fehlerquote stark reduzieren. Wer kennt es nicht – was das Gegenüber sagt, ist noch lange nicht, was er*sie meint oder braucht, geschweige denn, was wir verstanden haben.

Durch den engen Austausch mit den Kund*innen und das iterative Vorgehen könnt ihr Ressourcen im Projekt optimal einsetzen und auch verändern. Die Verschwendung von Ressourcen wie Kosten und Zeit könnt ihr somit minimieren. In klassischen Vorgehensweisen kann es schon einmal passieren, dass erst sehr spät auffällt, dass man seit Wochen in eine andere Richtung läuft, als es von den Kund*innen erwartet wird. Das kostet viel Geld, Zeit und Nerven. Agiles Vorgehen verhindert dies.

In einem agilen Projekt könnt ihr die Zeit von Projektbeginn bis zur Veröffentlichung des Produktes im Vergleich zu klassischen Projekten verkürzen. In plangesteuerten und starren Projekten, ergeben sich in vielen Fällen Verzögerungen in der Markteinführung. Dies ist in agilen Projekten seltener der Fall, da das Ziel nicht ist, ein vollumfängliches Produkt mit allen „Eventualitäten“ auf den Markt zu bringen. Vielmehr ist der Anspruch, die wichtigsten und höchst priorisierten Kund*innenanforderungen zu erfüllen. Alles weitere könnt ihr in Folgeprojekten abdecken. Das agile Produkt fällt somit schmaler aus, ihr könnt es schneller erstellen und trifft dennoch die Bedürfnisse eurer Kund*innen und stellt diese zufrieden.

Neben dem Kund*innen stellen agile Organisationen vor allem die Mitarbeiter*innen in den Vordergrund. Eigenverantwortung und Selbstorganisation wird gefördert, wodurch die Mitarbeiter*innen individuell wachsen und sich entsprechend ihrer Stärken aufstellen können. Und genau das ist es, wonach viele Mitarbeiter*innen streben. Die Mehrheit möchte nicht nur vorgefertigte Aufgaben abarbeiten, dabei kontrolliert und am Ergebnis gemessen werden. Vielmehr streben Menschen nach Selbstständigkeit und Unabhängigkeit in ihrer Arbeit. Agilität schafft den Rahmen dafür und sorgt dafür, dass Mitarbeiter*innen motivierter an ihre Aufgaben gehen und die Produktivität gesteigert wird

Wenn es um die Mitarbeiter*innen geht, fördert Agilität noch einen weiteren wichtigen Aspekt, der entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit ist. Mitarbeiter*innenpotentiale werden voll ausgeschöpft. In einer agilen Organisation wird über Abteilungsgrenzen und Jobtitel hinweg kollaboriert. Teams sind heterogen und vereinen die Stärken jedes einzelnen zu einer größeren Power. Das hebt nicht nur die Motivation, sondern sorgt auch für eine bessere Nutzung der im Unternehmen vorhandenen Potentiale und Ressourcen. In klassischen Organisationen würden diese zwar innerhalb von Abteilungsgrenzen genutzt werden, darüber hinaus aber eher unentdeckt bleiben.

Durch die unternehmensweite Kollaboration in einer agilen Organisation könnt ihr die altbekannten Silos abbauen. Wissen ist nicht mehr an eine Abteilung – oder noch schlimmer an eine einzelne Person – gebunden,  sondern wird durch den Einsatz in heterogenen Teams verbreitet und genutzt.

Teamarbeit wird in agilen Organisationen großgeschrieben. Wie sagt noch ein gerne zitiertes Sprichwort – „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“ (Aristoteles). Agile Teams arbeiten selbstbestimmt und -organisiert und bekommen angemessen großen Handlungsspielraum eingeräumt. Es finden entsprechend der Iterationen regelmäßige Reflektionen, zum Beispiel in Form von Retrospektiven und Review, statt. Dort werden sowohl zu Ergebnisse als auch die Art der Zusammenarbeit gemeinsam diskutiert und Verbesserungspotentiale identifiziert. Die Teams optimieren sich so ständig selbst und steigern kontinuierlich ihre Produktivität.