Maschinelles Lernen (engl. Machine Learning) ist ein Begriff, der bereits seit Jahrzehnten existiert. Aber er gewinnt in der aktuellen Zeit immer mehr an Bedeutung, da es sich um eine Reihe von Technologien handelt, die in immer mehr Gebieten Einzug und Relevanz findet. Doch was genau ist maschinelles Lernen? Diese Frage wollen wir in diesem Blogbeitrag beantworten.
Maschinelles Lernen Definition
Maschinelles Lernen ist ein Teilbereich der künstlichen Intelligenz. Hier wird versucht ein statistisches Modell aus Daten aufzubauen, um somit Wissen zur Lösung eines expliziten Problems zu generieren, ohne, dass es explizit dahingehend programmiert werden muss. Dieses Wissen wird letztendlich aus Erfahrungen gewonnen, die entstehen, indem immer mehr Daten verwendet werden. Das große Ziel des maschinellen Lernens ist letztendlich jedoch, ein Modell mit Wissen zu erhalten, welches nicht nur mit den bereits bekannten Daten arbeiten, sondern das Wissen auch verallgemeinert mit unbekannten Daten verwenden kann, um das gleiche Problem für diese Daten zu lösen.
Maschinelles Lernen ist die Entwicklung eines Modells, welches auf Basis von gemachten Erfahrungen, die aus den bekannten Daten bestehen, lernt und auch für neue oder unbekannte Daten eine bestimmte Aufgabe lösen kann.
Zur Entwicklung eines solchen Modells stehen euch verschiedene Methoden zur Verfügung, die ihr verwenden könnt. Diese beschränken sich nicht nur auf neuronale Netze, die wohl die bekannteste Methode des maschinellen Lernens darstellen und insbesondere für das Deep Learning verwendet werden. Stattdessen könnt ihr auch Methoden wie Evolutionäre und Genetische Algorithmen, Lineare Regression, Support Vector Machine und weitere deterministische Verfahren verwenden. Eine ausführliche Liste von Methoden und Algorithmen findet ihr hier.
Wie funktioniert maschinelles Lernen?
Startpunkt des maschinellen Lernens ist eine Datenmenge, aus der ein statistisches Modell, bzw. Wissen generiert werden soll, um ein bestimmtes Problem zu lösen. Das ist jedoch eine sehr verallgemeinerte Darstellung des maschinellen Lernens. Es existiert nicht nur eine Art von maschinellem Lernen. Somit können wir auch nicht genau sagen: So funktioniert maschinelles Lernen. Stattdessen müssen wir zwischen 5 unterschiedlichen Arten unterscheiden, alle diese Arten bringen spezifische Anwendungsfälle mit sich:
Das nachfolgende Bild soll euch nochmal einen einfachen Überblick über die vorhandenen Arten des maschinellen Lernens verschaffen und einige Anwendungsfälle aufzeigen, die zu den jeweiligen Arten zugeordnet werden können.
Unterschied zwischen maschinellem Lernen und Deep Learning
Tatsächlich haben Deep Learning und maschinelles Lernen mehr Gemeinsamkeiten, als Unterschiede. Deep Learning ist ein Teilbereich des maschinellen Lernens. Dennoch lassen sich zwei signifikante Unterschiede zwischen Deep Learning und den sonstigen Methoden des maschinellen Lernen identifizieren.
Der erste große Unterschied besteht darin, dass bei maschinellem Lernen der Mensch in den Lernprozess eingreift und die benötigten Eigenschaften der Daten definiert. Beim Deep Learning bestimmt der Algorithmus diese Parameter selber. Außerdem verwendet Deep Learning nur tiefe neuronale Netze, also neuronale Netze mit vielen verdeckten Schichten. Im Vergleich dazu umfasst maschinelles Lernen noch weitere Methoden.
Wenn ihr noch mehr über Unterschiede zwischen Deep Learning und den anderen Methoden des maschinellen Lernens erfahren wollt, dann können wir euch unseren Blogbeitrag zu Deep Learning empfehlen. Da haben wir euch die Unterschiede nochmal detailliert aufgeschlüsselt.
Anwendungsmöglichkeiten für maschinelles Lernen
Aufgrund der unterschiedlichen Methoden oder Arten die maschinelles Lernen tatsächlich umfassen, gibt es auch sehr viele unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten. Das reicht von Computergegnern in Spielen über autonome Fahrzeuge bis hin zu industriellen Anwendungen, wie Predictive Maintenance und neue Videokompressionsmethoden. Letzteres nutzt unter anderem Netflix, um auch bei schlechter Internetverbindung eine gute Videoqualität bereitstellen zu können.
Aber auch im Rahmen von Robotic Process Automation (RPA) kommt mittlerweile immer mehr maschinelles Lernen zum Einsatz. Beispielsweise, um Dokumente auszulesen und die ausgelesenen Felder automatisch zu erkennen und später ein Eingabeform zu füllen. Das wird auch als Document Understanding bezeichnet. Auch im Bereich Process Mining wird maschinelles Lernen eingesetzt, um potentielle zu automatisierende Prozesse identifizieren zu können.
Was maschinelles Lernen für die Zukunft bedeutet
Maschinelles Lernen ist ein Thema, dass uns noch sehr lange begleiten wird, da es immer mehr Anwendung in diversen Gebieten gibt. Dies liegt unter anderem daran, dass der Zugang zu maschinellem Lernen immer einfacher wird. Mittlerweile bieten viele Anbieter bereits fertige Modelle und nutzbare Infrastruktur an, ohne dass Spezialist*innen für maschinelles Lernen notwendig sind. Ein gutes Beispiel hierfür sind die ML Skills von UiPath, mit denen Texte in verschiedene Sprachen übersetzt werden können. Ein anderes Beispiel ist der Microsoft AI Builder und die Verwendung mit der Power Platform, der beispielsweise bereits integrierte Modelle zur Objekterkennung besitzt. Häufig ist es bei solchen Angeboten auch möglich die Modelle für eure eigenen Zwecke anzupassen, wodurch sich nochmal weitere Anwendungsmöglichkeiten bieten.
Letztendlich können wir gespannt sein, wie maschinelles Lernen unser Leben in Zukunft beeinflussen wird und welche weiteren Anwendungsmöglichkeiten sich ergeben.
Hallo, könnten Sie bitte auch das Veröffentlichkeitsdatum nennen? Das würde ein sauberes Zitieren ermöglichen. Danke und VG
Hallo Jana,
das Veröffentlichungsdatum ist der 12. Oktober 2021.
Viele Grüße
Artem